Krebs gehört zu den komplexesten und am meisten gefürchteten Krankheiten unserer Zeit. Doch was, wenn die Wurzel des Problems nicht primär in genetischen Mutationen liegt, sondern in einem tiefer liegenden Defizit – einer Störung der zellulären Energie? Genau das ist die These des amerikanischen Biologen Ray Peat, der in seinem Artikel „Cancer: Disorder and Energy“ einen radikal anderen Blick auf die Entstehung von Krebs wirft.
Seiner Ansicht nach beginnt Krebs nicht mit unkontrolliertem Zellwachstum, sondern mit einem fundamentalen Energieverlust auf Zellebene. Wenn Zellen nicht mehr ausreichend Energie produzieren können – sei es durch chronischen Stress, schlechte Ernährung oder hormonelle Dysbalancen – geraten sie aus dem Gleichgewicht. Dieses Ungleichgewicht öffnet Tür und Tor für entartete Prozesse wie unreguliertes Zellwachstum.
In diesem Beitrag zeige ich Dir, warum Peats Sichtweise so revolutionär ist, wie zelluläre Energie mit Krebs zusammenhängt – und vor allem, was Du im Alltag tun kannst, um Deine Energieproduktion zu stärken und Dich präventiv zu schützen.
Zelluläre Energie und Krebs: Die unsichtbare Verbindung
Die meisten Menschen verbinden Krebs mit genetischen Defekten oder äusseren Einflüssen wie Strahlung oder Schadstoffen. Doch laut Ray Peat liegt der Ursprung der Krankheit viel tiefer – in der grundlegenden Fähigkeit unserer Zellen, Energie effizient zu produzieren. Wenn die zelluläre Energie gestört ist, kann das gravierende Folgen für die Zellfunktion haben und langfristig zur Entstehung von Krebs beitragen.
Im Zentrum dieser Sichtweise stehen die Mitochondrien, also die „Kraftwerke“ der Zellen. Sie erzeugen aus Zucker und Sauerstoff ATP – die universelle Energieeinheit des Körpers. Gerät dieser Prozess aus dem Gleichgewicht, schalten die Zellen auf Notbetrieb um, einen ineffizienten Stoffwechselweg namens Glykolyse, selbst wenn Sauerstoff vorhanden ist. Dieses Phänomen – auch als „Warburg-Effekt“ bekannt – wurde bereits im frühen 20. Jahrhundert von Wissenschaftlern beobachtet. Ray Peat sieht darin jedoch keinen Nebeneffekt, sondern eine Hauptursache für Krebs: Die Zelle flüchtet in einen primitiveren Energiemodus, der Wachstum fördert, aber keine Stabilität bietet.
Diese energetische Fehlfunktion kann durch viele Faktoren ausgelöst werden: chronischen Stress, Sauerstoffmangel, hormonelle Störungen – aber auch durch eine ungünstige Ernährung, insbesondere durch einen hohen Anteil an PUFAs (mehrfach ungesättigten Fettsäuren). Sie wirken sich nach Peat negativ auf die Mitochondrien aus und fördern oxidativen Stress, der die Energieproduktion zusätzlich blockiert.
Die Verbindung zwischen Schilddrüsenfunktion, Stoffwechsel und Energie ist ebenfalls zentral: Eine unteraktive Schilddrüse verlangsamt den gesamten Organismus – inklusive der Zellatmung. Wer also die Schilddrüsenfunktion verbessern will, unterstützt nicht nur seinen Stoffwechsel, sondern schafft auch ein zelluläres Umfeld, das weniger anfällig für degenerative Prozesse ist.
Wenn Du also nach einem ganzheitlichen Verständnis von Gesundheit suchst, führt kein Weg an der zellulären Energie vorbei. Sie ist die Grundlage für Wachstum, Regeneration – und auch für die Fähigkeit Deiner Zellen, krankhaften Veränderungen zu widerstehen.
Warum Du PUFAs vermeiden solltest
Ein zentrales Thema in Ray Peats Gesundheitsphilosophie ist die kritische Betrachtung von PUFAs (mehrfach ungesättigten Fettsäuren). Während sie in der gängigen Ernährungswissenschaft lange Zeit als „gesund“ galten, sieht Peat in ihnen eine stille Gefahr – insbesondere für die zelluläre Energieproduktion und die Entstehung von chronischen Erkrankungen wie Krebs.
PUFAs, insbesondere Omega-6-Fettsäuren wie Linolsäure, sind in vielen industriell verarbeiteten Lebensmitteln enthalten: Pflanzenöle wie Sonnenblumen-, Mais-, Soja- und Distelöl sind regelrechte PUFA-Bomben. Doch laut Studien erhöht ein dauerhaft hoher Konsum dieser Fettsäuren die Anfälligkeit der Zellmembranen für oxidativen Stress – ein Zustand, der die Funktion der Mitochondrien erheblich stören kann.
Eine veröffentlichte Übersichtsarbeit im British Journal of Cancer zeigt beispielsweise, dass eine erhöhte Lipidperoxidation, also der oxidative Abbau von Fetten in Zellmembranen, in direktem Zusammenhang mit Krebsentstehung steht (BJ Cancer, 2007). Und genau diese Lipidperoxidation wird durch PUFAs begünstigt – sie sind wesentlich instabiler als gesättigte Fette und zerfallen bei Hitze, Licht oder Sauerstoffkontakt schnell in toxische Nebenprodukte wie Aldehyde.
Laut einer Auswertung des Bundesinstituts für Risikobewertung konsumiert ein durchschnittlicher Deutscher täglich rund 10–15 g Linolsäure – mehr als doppelt so viel wie noch vor 50 Jahren. Parallel dazu sind chronische Entzündungs- und Stoffwechselkrankheiten, inklusive Krebs, deutlich angestiegen. Ray Peat argumentiert, dass genau diese Entwicklung ein Ausdruck energetischer Schwäche auf Zellebene ist – getrieben durch eine Ernährung, die den Mitochondrien mehr schadet als nutzt.
Wenn Du also Deine Schilddrüsenfunktion verbessern und Deinen Stoffwechsel natürlich anregen möchtest, lohnt sich ein kritischer Blick auf Deine Fettzufuhr. Ersetze PUFA-reiche Öle durch stabilere Alternativen wie Kokosöl, Butter oder Olivenöl. Sie fördern die Energieproduktion statt sie zu hemmen – und helfen Deinem Körper, auf zellulärer Ebene widerstandsfähiger zu bleiben.
Denn: Energie beginnt mit der richtigen Nährstoffwahl. Und oft ist es genau das, was wir weglassen, das den grössten Unterschied macht.
Schilddrüsenfunktion verbessern für mehr Zellenergie
Die Schilddrüse ist weit mehr als nur eine „Drüse im Hals“ – sie ist der Motor Deines gesamten Stoffwechsels. Ihre Hormone – insbesondere T3 (Trijodthyronin) – regulieren die Geschwindigkeit, mit der Deine Zellen Energie erzeugen. Ist die Schilddrüse träge, wird auch die zelluläre Energieproduktion ausgebremst. Genau hier setzt Ray Peat an: Für ihn ist eine gut funktionierende Schilddrüse der Schlüssel zu gesunder Mitochondrienaktivität – und damit auch zur Krebsprävention.
„Aber meine Schilddrüsenwerte sind doch normal – warum sollte ich mir Sorgen machen?“
Viele Menschen leiden an einer subklinischen Schilddrüsenunterfunktion, obwohl ihre Laborwerte im Normbereich liegen. Peat betont, dass Standardwerte oft trügen – wichtiger sind funktionelle Anzeichen wie:
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Kalte Hände und Füsse
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Niedrige Körpertemperatur (unter 36,5 °C am Morgen)
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Chronische Müdigkeit
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Konzentrationsprobleme oder depressive Verstimmungen
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Haarausfall oder brüchige Nägel
Diese Symptome zeigen, dass Deine Zellen nicht genug Energie produzieren – trotz vermeintlich "guter" Blutwerte.
Was Du tun kannst, um Deine Schilddrüse zu unterstützen
Ray Peat empfiehlt eine Reihe natürlicher Massnahmen, um die Schilddrüsenfunktion zu verbessern und so den Stoffwechsel zu aktivieren:
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Ernährung mit Fokus auf leicht verdauliche Kohlenhydrate: Fruchtsäfte, Honig und Wurzelgemüse liefern schnell verfügbare Energie.
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Verzicht auf PUFAs: Diese hemmen die Schilddrüsenfunktion auf mehreren Ebenen (siehe vorheriger Abschnitt).
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Eiweiss aus hochwertigen Quellen: Milch, Käse, Gelatine und Eier unterstützen die Hormonbildung.
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Regelmässige Mahlzeiten: Längere Fastenphasen stressen die Nebennieren und senken die Schilddrüsenaktivität.
"Ich habe gehört, Zucker sei schlecht für die Schilddrüse – stimmt das?"
Nicht pauschal. Laut Peat ist Zucker aus natürlichen Quellen wie Früchten ein wertvoller Treibstoff für den Stoffwechsel. Im Gegensatz zu stark verarbeiteten Kohlenhydraten fördern Fruktose und Glukose aus natürlichen Lebensmitteln die Leberfunktion und damit die Umwandlung des inaktiven T4 in das aktive T3. Zucker ist in dieser Sichtweise kein Feind, sondern ein wichtiger Partner im Kampf gegen Energiearmut auf Zellebene.
Kurz gesagt: Eine gesunde Schilddrüse bringt Licht und Wärme in Deinen Körper – ganz im wörtlichen Sinne. Wenn Du sie unterstützt, profitieren alle Zellen davon. Und das wiederum macht Dich robuster gegenüber chronischen Krankheiten wie Krebs.
Fazit: Krebs verstehen, Energie stärken
Krebs ist nicht nur ein genetisches Schicksal – er kann auch als Ausdruck einer tiefgreifenden Störung der zellulären Energie verstanden werden. Ray Peats Perspektive öffnet uns die Augen für Zusammenhänge, die in der klassischen Medizin oft übersehen werden: die zentrale Rolle des Energiestoffwechsels, die Bedeutung einer funktionierenden Schilddrüse, die Risiken durch PUFAs – und die Kraft einer Ernährung, die den Körper mit echten, bioverfügbaren Nährstoffen versorgt.
Hier noch einmal die wichtigsten Punkte:
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Eine gesunde zelluläre Energieproduktion schützt Deine Zellen vor degenerativen Veränderungen.
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PUFAs vermeiden ist kein Trend, sondern eine effektive Strategie gegen oxidativen Stress.
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Eine aktive Schilddrüsenfunktion verbessert Deinen gesamten Stoffwechsel – und damit Deine Gesundheit.
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Du kannst Deinen Stoffwechsel natürlich anregen, z. B. durch Licht, ausgewogene Ernährung und moderate Bewegung.
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Die Ray Peat Ernährung bietet einen ganzheitlichen Weg, um langfristig vital und widerstandsfähig zu bleiben.
➡️ Jetzt bist Du dran: Beobachte Deinen Körper. Achte auf Energie, Wärme, Verdauung. Beginne mit kleinen Veränderungen – z. B. dem Austausch von Pflanzenölen durch Butter oder dem Start in den Tag mit einem nährstoffreichen Frühstück.
Wenn Du mehr über Ray Peats Ansätze erfahren oder Schritt für Schritt in diese Denkweise eintauchen willst, dann bleib dran – weitere Beiträge folgen!